| 18.03.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist im Vergleich mit anderen Staaten in der Region die Petrochemie noch unterentwickelt, was sich in den kommenden Jahren aber grundlegend ändern wird. So will alleine das neue Joint-Venture Chemaweyaat 70 Mrd. US$ für ein Petrochemie-Portfolio ausgeben, während eine neue Industriezone Kunststoff verarbeitende Betriebe anlocken soll. Für den künftigen Bedarf an Kunststoffen in Primärform und chemischen Grundstoffen sind verschiedene Investitionsinitiativen ausschlaggebend. Diese sollen nachgelagerte Produktionen nach sich ziehen und die VAE zu einem international beachteten Chemiestandort machen. So strebt die Abu Dhabi National Chemicals Co. (Chemaweyaat) ein 70-Mrd.-US$-Petrochemie-Portfolio an. Teilhaber sind International Petroleum Investment Co. (Ipic; 40% Anteil), Abu Dhabi Investment Council (zuvor Abu Dhabi Investment Authority; 40%) und Abu Dhabi National Oil Co. (Adnoc; 20%). In einer ersten, fünfjährigen Projektphase sollen 20 Mrd. US$ investiert werden. Als ein wichtiger Lieferpartner wurde bereits MAN benannt. Hintergründe sind der Verkauf von 70% der MAN Ferrostaal an Ipic 2008 und Pläne für ein Joint Venture (Ipic-MAN Ferrostaal). Ein Management- und Beratervertrag für das Chemaweyaat-Vorhaben ging im Januar 2009 an die australische WorleyParsons. Die staatliche Abu Dhabi Basic Industries Corp. (Adbic) hat derweil eine exklusive Industriezone für Kunststoff verarbeitende Betriebe vorgestellt, den Abu Dhabi Polymers Park. Mehr als 50 Unternehmen sollen dort angesiedelt werden und schon 2012 aus 1 Mio. jato Rohkunststoff Produkte herstellen. Statt solche Waren zu importieren wollen die VAE diese künftig exportieren. Der Investitionsumfang wird auf eine Größenordnung von mehr als 4 Mrd. US$ (bis 2015) antizipiert. Bislang gibt es allerdings nur von der britischen Low and Bonar eine feste Zusage. Nach Angaben des Ministeriums für industrielle Entwicklung gab es 2008 insgesamt 734 Unternehmen, die chemische und Kunststoffprodukte herstellten, 55 mehr als im Jahr zuvor. Das investierte Kapital betrug 15,8 Mrd. Dirham (Dh; umgerechnet rund 4,3 Mrd. US$; Wechselkurs am 28.1.09: 1 US$ = 3,67 Dh), lediglich ein Plus von 2,4% gegenüber 2006. Nur etwa 20 Unternehmen verfügten über eine Kapitaleinlage von mehr als 50 Mio. Dh, während das Gros der Betriebe in Bezug auf das investierte Kapital eher als klein oder sehr klein zu bewerten war. Die Branche beschäftigte 2008 etwa 38.400 Personen. Ein führender Marktteilnehmer ist Borouge, ein Joint-Venture der Abu Dhabi National Oil Company (60%) und der in Wien ansässigen Borealis AG (40%). Das Unternehmen beliefert den Mittleren Osten und Asien mit Kunststoffprodukten wie Wasser-, Gas- und Industrieröhren, Strom- und Kommunikationskabeln, Verpackungen und Kfz-Teilen. Es verfügt seit Ende 2001 in Ruwais, Emirat Abu Dhabi, über einen 600.000 t-Ethylen-Cracker und zwei Polyethylen-Linien. Bis 2010 wird die Produktionskapazität auf 2,1 Mio. jato verdreifacht. Ferner soll erstmals auch Polypropylen hergestellt werden. Bis 2013 oder 2014 wird eine weitere Expansion der Kapazitäten auf 4,5 Mio. jato angestrebt. Ein weiterer nennenswerter Akteur ist Ruwais Fertilizer Industries (Fertil), der täglich 1.300 t Ammoniak und 1.800 t Harnstoff produziert. Cosmoplast Industrial Co., eine Tochter der zypriotischen Harwal-Gruppe, verfügt in den VAE über Produktionskapazitäten von 120.000 jato Kunststoff. Das Unternehmen National Paints konzentriert sich auf Farben und Lacke sowie auf andere wasserabweisende Materialien für die Industrie, die Schifffahrt und den Automobilsektor. Weiterführende Informationen |
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