03.02.2015, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() Hochsteife thermoplastische Faserkunststoffverbund-Pultrudate im Vergleich zu metallischen Einlegeteilen Um diesen Vorteil auch zur Langfaserverstärkung von Thermoplasten zu nutzen, werden immer häufiger In-Situ-Verfahren eingesetzt. Dabei wird das dünnflüssige Monomer Caprolactam unter Zugabe eines Aktivators und eines Katalysators verwendet, welches während der Formgebung zu Polyamid 6 (PA6) polymerisiert. Die Verwendung von Thermoplasten als Matrixwerkstoff wird von Automobilherstellern wegen seiner Vorteile gewünscht, wie z. B. erhöhte Schlagzähigkeit, Schweißbarkeit und verbesserte Recyclingfähigkeit. Eine Möglichkeit das Verfahren anzuwenden ist das In-Situ-Spritzgießen. Dabei finden die Imprägnierung der Fasern sowie die Reaktion zum fertigen PA6 im Spritzgießwerkzeug statt. Aufgrund der geringen Viskosität ist es möglich, mit geringem Einspritzdruck zu arbeiten. So können auch hohe Einspritzgeschwindigkeiten realisiert werden, ohne die Fasern unzulässig zu verschieben oder zu schädigen. Das fertige, hochkristalline und langkettige faserverstärkte PA6 besitzt dann die gewünschte hohe Festigkeit und Steifigkeit. Eine weitere Möglichkeit, hochfeste und hochsteife langfaserverstärkte thermoplastische Bauteile herzustellen, ist die In-Situ-Pultrusion. Wie bei der klassischen Pultrusion mit duromerer Matrix, werden dabei Endlos-Fasern mit dem Ausgangsstoff des Matrixwerkstoffs durchtränkt, bevor dieser dann zum Polymer reagiert. Im Gegensatz zu den Duromeren, können die Fasern aber nicht durch ein Monomerbad gezogen werden, da die Umgebungsfeuchte die Reaktion zu PA6 unterbinden würde. Die Durchtränkung der Fasern muss also unter Schutzatmosphäre im Pultrusionswerkzeug stattfinden, wo dann im Anschluss die Reaktion stattfinden kann. Eine solche In-Situ-Pultrusionsanlage wurde am IKT erstmals errichtet und in Betrieb genommen. Die langfaserverstärkten pultrudierten Profile werden in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt und mit PA6GF30 zu komplexen Bauteilen umspritzt. Hierbei sorgen die Profile für extreme Festigkeit und Steifigkeit, die umspritzende Formmasse für komplexe Gestalt. Auf diese Weise sind Zykluszeiten wie beim herkömmlichen Spritzgießen bei gleichzeitig hervorragenden mechanischen Eigenschaften und hoher Bauteilkomplexität möglich. Diese und weitere aktuelle Forschungsaktivitäten und Erkenntnisse werden im Rahmen des 24. Stuttgarter Kunststoffkolloquiums vorgestellt. Weitere Informationen: www.stuttgarter-kunststoffkolloquium.de, www.ikt.uni-stuttgart.de 24. Stuttgarter Kunststoffkolloquium, 25.-26. Februar 2015, Stuttgart |
Universität Stuttgart, Institut für Kunststofftechnik (IKT), Stuttgart
» insgesamt 138 News über "IKT" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Emirates Biotech: Samsung E&A errichtet PLA-Komplex in Abu Dhabi
Meist gelesen, 10 Tage
Int. Gesellschaft für Kunststofftechnik: Trauer um Dr.-Ing. Rudolf Fernengel
Lego: Neues Werk in Vietnam eröffnet - Investition von einer Milliarde US-Dollar
Polykemi: Preisgekrönter Hochwasserschutz aus recyceltem Kunststoff
Meist gelesen, 30 Tage
Kunststofftechnik S & W / 'Jopa': Großbrand in Ahlen in Westfalen
BASF: Erste eigene Anlage für recyceltes Polyamid 6 in Betrieb genommen
HWS Kunststoffe: Insolvenzverfahren eröffnet
Webasto: Automobilzulieferer baut in Deutschland rund 650 Stellen ab
Meist gelesen, 90 Tage
Kunststofftechnik S & W / 'Jopa': Großbrand in Ahlen in Westfalen
Reifenhäuser: Moderater Personalabbau in Troisdorf
Wittmann Battenfeld: Ehemaliger Geschäftsführer Georg Tinschert unerwartet verstorben
Arburg: Deutlicher Umsatzrückgang in 2024 – Reduzierung des Mitarbeiterstamms und Kurzarbeit
Gerresheimer: Mögliche Übernahme durch Private Equity Investoren
Hanselmann: Rupp Solutions übernimmt insolventen Kunststoffverarbeiter
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Kunststoffchemie für Ingenieure
|