11.07.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Schon Anfang des Jahres gab es erste Meldungen über einen möglichen Börsengang von KraussMaffei Technologies (www.krauss-maffei.de) des weltgrößten Herstellers von Kunststoffmaschinen mit Sitz in München (s. plasticker vom 11.01.2008). KraussMaffei soll nach einem aktuellen Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) schon „vor einiger Zeit“ die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt haben, seinen Börsengang vorzubereiten. Allerdings stehe noch nicht fest, wann genau der Börsengang erfolgen soll, es sei nicht einmal sicher, ob der IPO noch 2008 stattfindet. Verzögerung wegen schlechtem Börsenumfeld und unsicherer Konjunkturaussichten Die Gründe für die unbestimmte Verschiebung seien zum einen das verschlechterte Börsenumfeld und zum anderen die Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung im Maschinenbau. Dort mehren sich die Anzeichen für eine Abschwächung des Booms. So sank der Auftragseingang im Mai 2008 laut VDMA (www.kug.vdma.org) für die gesamte Branche um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wobei der Verband allerdings für die Sparte der Kunststoff- und Gummimaschinen in diesem Jahr nach wie vor von einem Umsatzwachstum von 8% ausgeht (s. plasticker vom 06.06.2008). Trotzdem „läge das Projekt jetzt erst einmal auf Eis, nach der Sommerpause schaue man sich das wieder an", zitiert die FTD einen „Insider“. Bereits lange Reihe ehemaliger Eigentümer – keine Stellungnahme der Beteiligten Stimmen die Berichte, dann plant der aktuelle Inhaber von KraussMaffei, die Chicagoer Madison Capital Partners (www.madisoncapitalpartners.net), nach nur zwei Jahren schon wieder den Ausstieg. Erst Mitte 2006 übernahm Madison KraussMaffei – damals noch unter der Firmierung als Mannesmann Plastics Machinery (mpm Gruppe) – von dem New Yorker Finanzinvestor KKR. KKR hatte die mpm 2002 vom Siemens-Konzern gekauft, der die ehemalige Mannesmann-Tochter wiederum erst drei Jahre zuvor übernommen hatte. KraussMaffei selbst ließ zu dem Thema weiterhin nur wissen, dass man „Spekulationen und Gerüchte“ nicht kommentiere. Strategiewechsel und positive Entwicklung in den letzten zwei Jahren Im Frühjahr 2007 erfolgte unter dem neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Dietmar Straub, eine strategische Neuausrichtung: Das Extrusionsgeschäft von Berstorff und die Sparte Extrusionssysteme von Krauss Maffei wurden zusammengelegt, die Demag Plastics Group (DPG) wurde zunächst verselbstständigt und gleichzeitig integrierte man die mpm Holding in die neue KraussMaffei Technologies GmbH (s. plasticker vom 19.03.2007). Letztere wurde im Dezember 2007 von einer GmbH in eine AG umgewandelt. Im Februar 2008 folgte schließlich das weitreichende Kooperationsabkommen mit der japanischen Toshiba Machine Co., Ltd. (s. plasticker vom 19.02.2008). Mit dem Verkauf der DPG an den japanischen Sumitomo-Konzern scheint der Strategiewechsel abgeschlossen zu sein. KraussMaffei betont stets, nun das einzige Unternehmen weltweit zu sein, welches die drei wichtigsten Technologien zur Kunststoff-Verarbeitung, Spritzguss, Extrusion und Reaktionstechnik, aus einer Hand anbieten kann und nannte Ende 2007 auch erstmals Geschäftszahlen: Im vergangenen Geschäftsjahr (Sept. 2006 – Sept. 2007) habe man mit rund 4.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 950 Mio. Euro (plus 5% gegenüber Vorjahr) erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam auf 71 Millionen Euro (plus 41% gegenüber Vorjahr). In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2007/08 entwickelten sich Umsatz und Ergebnis nach Angaben des Unternehmens positiv. Die Indizien sprechen also dafür, dass es höchstwahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es den ersten börsennotierten europäischen Hersteller von Maschinen zur Kunststoff-Verarbeitung gibt. |
KraussMaffei Technologies GmbH, München
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