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10.12.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Ettlinger: vogt-plastic setzt in der Extrusion auf Feinfiltration

Die vogt-plastic GmbH produziert aus gemischten und verschmutzten Kunststofffraktionen sortenreine Regranulate. Hierbei setzt das Unternehmen zwei ERF-Schmelzefilter (Bild) der Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH ein, wobei die Filterfeinheit bei 120µm liegt. Das System zeichnet sich dabei dadurch aus, dass es druckkonstant ist und hohe Schmutzanteile ausgefiltert werden können.

Der Schwerpunkt der vogt-plastic GmbH liegt auf der Kunststoffverwertung und dem Recycling, insbesondere aus dem Dualen System. Das Unternehmen verwertet an drei Standorten insgesamt circa 50.000 Tonnen Altkunststoffe im Jahr. Davon werden aus 40.000 Tonnen formstabiler Mischkunststoffe sortenreines PE-HD-Regranulat für die Rohrindustrie sowie sortenreines PP- und PS-Regranulat für Kunden aus dem Bereich Spritzguss und Extrusion hergestellt.

Abgestimmte Verfahrensschritte
Während des Recyclings werden gepresste Kunststoffballen zunächst grob geschreddert, danach mehrfach trocken und nass gereinigt, sortenrein sortiert und anschließend gemahlen. Danach wird das Mahlgut im Extruder homogenisiert, entgast und filtriert und schließlich granuliert. Hierzu werden verschiedene Extrusionslinien und Filtrationen in Abhängigkeit der Kunststofftypen verwendet.

Steigende Qualitätsanforderungen
Doch mit der Zeit stiegen die Anforderungen an das gefilterte Material. "Wir haben den Ehrgeiz, Neuware ersetzen zu können", erklärt Jörg Butz, stellvertretender Technischer Leiter bei vogt-plastic. "Damit verändern sich natürlich auch die Ansprüche an den Filtrationsgrad. Sehr einfach ausgedrückt kann der Filtrationsdurchmesser nicht klein genug sein, um alle Feststoffe entfernen zu können." Hierbei sei ein konstanter Schmelzedruck von Vorteil, womit also die Verwendung von Systemen mit "Einmal-Sieben", so genannten Siebbolzen, ausscheiden.

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Gummipartikel an der Oberfläche durch unzureichende Filtration
"Eines der Materialien, das vogt-plastic recycelt, ist PS mit einem hohen Gummianteil, das mit herkömmlichen Schmelzefiltern nicht filtriert werden kann", erklärt Roderich Ettlinger, Inhaber und Geschäftsführer der Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH aus Königsbrunn bei Augsburg. "Die Gummipartikel ziehen sich wie ein Regenwurm in die Länge, flutschen durch den Filter und sind hinterher wieder genauso groß wie vor dem Filter." Selbst die Verwendung von Rückspülfiltern scheiterte an dem hohen Verschmutzungsgrad und dem Regenwurmeffekt, so dass nach dem Filter wesentlich größere Partikel vorhanden waren als die Maschenweite des verwendeten Siebes es theoretisch zulassen würde.

Es komme also nicht nur auf den prozentual sehr geringen Partikelgehalt nach dem Filtrieren an, sondern im Besonderen auch auf die Partikelgröße, um Material für eine weitere Verwendung brauchbar zu machen. Ettlinger führt aus: "Wenn dieses Material etwa für den Spritzguss wieder verwendet wird, können die Gummipartikel auf der Oberfläche aufschwimmen und sichtbar werden oder auch die Festigkeit des Spritzgußartikel reduzieren. In solchem Maß verschmutzte oder unzureichend gefilterte Stoffe reduzieren den Anwendungsbereich auf minderwertige Produkte."

Störstoffanteil von bis zu 16 Prozent
Der bei der vogt-plastic GmbH eingesetzte ERF-Filter filtriert Eingangsmaterial mit einem Störstoffanteil von bis zu 16 Prozent. Der ERF verfügt über eine sich drehende Filterkartusche, die sich bis zu 15 Mal in der Minute selbst reinigt. Da jede Drehung der Kartusche zu einer kompletten Säuberung der Filterfläche führt, liege die Verweilzeit der Störstoffe bei minimal vier Sekunden und sei damit extrem kurz. So haben die elastischen Verunreinigungen wenig Zeit, um durch die Filteröffnung zu extrudieren. Auch können die Filtermaschen durch die Verunreinigungen nicht aufgeweitet werden, wie es bei Drahtfiltern der Fall sei, da die Löcher beim ERF gebohrt sind.

Der ERF arbeitet mit einem vollkommen luftdicht geschlossenen System. Dadurch werde ein Einschleppen von vercracktem Kunststoff in die filtrierte Schmelze bei Filterwechselvorgängen ausgeschlossen.

Vogt-plastic hat mittlerweile zwei ERF-Schmelzefilter in Gebrauch. Einen ERF 250, um PS-Regranulate zu produzieren, sowie einen ERF 200 für die Herstellung von PE-Regranulat.

Über vogt-plastic
Die vogt-plastic GmbH Kunststofftechnik wurde 1978 von Josef Vogt gegründet. Das in Rickenbach im Südschwarzwald gelegene Familienunternehmen konzentrierte sich zunächst als klassischer Kunststoffverarbeiter auf die Herstellung von technischen Kunststoffteilchen und Profilen. Heute schafft vogt-plastic aus gemischten und verschmutzten Kunststofffraktionen sortenreine Regranulate, die neuen Kunststoff ersetzen.

An ihrem Stammsitz in Rickenbach stellt vogt-plastic zudem aus Abfällen der PVC-Branche Abstandhalter für die europäische Bauindustrie her.

Das Unternehmen beschäftigt an allen drei Standorten (Hottingen/Südschwarzwald, Premnitz/Havelland) zusammen ca. 120 Mitarbeiter.

Über Ettlinger Kunststoffmaschinen
Die in Königsbrunn bei Augsburg ansässige Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH wurde 1983 gegründet und ist weltweit aktiv. Kernkompetenz des Unternehmens ist die Entwicklung und Fertigung von Spritzgießmaschinen für die Produktion von Kunststoffteilen mit einem Gewicht von mehr als einem Kilogramm. Aus einem Standardprogramm werden für Kunden unterschiedliche Sonderlösungen entwickelt. Ein Baukastensystem ermöglicht Lösungen und Maschinenkonzepte für einen großen Aufgabenbereich.

Weitere Informationen: www.ettlinger.com, www.vogt-plastic.de

Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH, Königsbrunn

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